Felsengarten bei Lembach
Merkliste aufrufen merkenVon wunderlichen Felsformationen und ihren Geschichten
Der lichte Nadelwald ist für sich schon faszinierend, denn er erinnert an die Wälder in Schweden und Finnland. Zwischen Hausbach und Lembach wird der Anblick aber um ein paar eindrucksvolle Elemente erweitert: Im ganzen Gebiet sind nämlich bizarre Felsformationen versteckt, die auf faszinierende Weise, durch Wollsackverwitterung, entstanden sind.
Die Highlights des Felsengartens erstrecken sich auf einem der Bärentrail-Sidesteps im Waldviertel, nahe Rappottenstein. Auf einer Länge von knapp fünf Kilometern besuchen Sie die wichtigsten vier Felsgebilde. Gehzeit: rund 1,5 Stunden.
Steinerner Torbogen
Es ist etwas ganz Besonderes, wenn sich zwei Steine miteinander verbinden, sodass ein Torbogen entsteht! Das macht den Steinernen Torbogen zu einer geologischen Rarität, wie man sie sonst nur im Kalkgebirge findet. Der Granitbogen erhebt sich zwischen zwei großen Felsblöcken. Man kann darunter hindurch und sogar darüber gehen. Vom Durchgang aus fällt der Blick hinab auf den Wuchtelstein. Ganz in der Nähe des Steinernen Torbogens, 150 Meter hangaufwärts, findet man außerdem den Pilzstein.
Gletschermühle
12 Meter hoch thront die Gletschermühle über dem Nadelwaldboden. Seltsame, muldenartige Vertiefungen im Stein führten in der Vergangenheit zu falschen Annahmen, dass Eiszeitgletscher das Gestein abhobelten. In Wirklichkeit ist die „Gletschermühle“ ein Überrest eines mehr als 350 Millionen Jahre alten Urgesteinsmassivs. Die seltsamen Formen sind im Lauf der Jahrmillionen durch Wassereinwirkung entstanden - durch Säuren und Frostsprengung.
Steinerne Stube
Ein kleines Kämmerlein aus Stein bildet die Steinerne Stube nördlich der Gletschermühle. Auf dem Felsen darüber sind sogenannte „Opferschalen“ und „Blutrinnen“ zu sehen. Früher glaubte man, sie wären durch heidnische Blutopfer entstanden. Dabei gibt es eine ganz natürliche Erklärung: Wenn sich Moose, Nadeln und Äste zersetzen, bildet sich Säure, die die schon vorhandenen Mulden immer größer werden lässt. Einen weiteren Beitrag leistet gefrierendes Wasser.
Tipp: Eine weitere, ebenso sehenswerte Steinerne Stube kann gemeinsam mit dem Frauhaus und dem Rabenloch bei den Felsformationen bei Großschönau entdeckt werden.
Ruinenanlage auf der Burgleiten
Die von menschlicher Hand erbaute Felsenburg auf der Burgleiten wirft viele geschichtliche Fragen auf. Keine von ihnen konnte bisher zufriedenstellend geklärt werden. Die Burg, die bis heute keinen Namen hat, wurde wahrscheinlich Ende des 12. Jahrhunderts errichtet und bereits im 14. Jahrhundert aufgelassen. Vom Hügel der Ruine eröffnet sich ein schöner Ausblick auf die Waldviertler Hügellandschaft.
Hat der Felsengarten Ihr Interesse geweckt? Dann sind vielleicht der Höllgraben in Litschau oder der Platz des Skorpions bei Kautzen ebenso spannend für Sie!