Frauenluckn
Merkliste aufrufen merkenNaturerlebnis und Relikt aus der Steinzeit
Der Eingang der Frauenluckn in der Nähe von Schmerbach am Kamp liegt versteckt und einsam in einem Felshang. Die Höhle kann über Halteseile gefahrlos erreicht werden. Besonders spannend: In der Frauenluckn wurden archäologische Stücke aus der Altsteinzeit (40.000 bis 10.000 Jahre vor Christus) gefunden.
Besucher der Frauenluckn fühlen sich bestimmt wie Indiana Jones, wenn sie sich auf den Weg zur Höhle begeben. Der Weg zum Naturerlebnis ist ab der Ortsmitte von Schmerbach gut beschildert und führt durch einen artenreichen Naturwald aus Eichen, Buchen, Linden und Rotföhren. Diese kleine Waldwildnis erinnert an die ursprünglichen Wälder des Waldviertels.
Das letzte Stück hoch zum Höhleneingang ist am abenteuerlichsten. Die einsame Frauenluckn liegt an einem Hang über dem ruhigen Kamptal und ist in kristallinen Schiefer eingebettet. Nur mithilfe der Halteseile gelangt man hinein.
Schon gewusst? Die Frauenluckn ist das ganze Jahr über begehbar.
Archäologische Funde aus der Steinzeit
Wissenschaftliche Funde bezeugen das Alter der Frauenluckn! In den Erdschichten wurden Tierknochen, Feuersteine, prismatische Klingen, Kantensichel und unfertige Nadeln aus Röhrenknochen gefunden. Die Artefakte stammen aus der Zeit von etwa 40.000 bis 10.000 vor Christus. Diese Epoche wird teilweise auch als das Magdalénien bezeichnet (18.000 - 12.000 vor Christus). Die Frauenluckn ist damit, neben der Gudenushöhle, im Waldviertler Kremstal die zweite Magdalénienstation Österreichs.
Daher bekam die Frauenluckn ihren Namen
Ob wahr oder erfunden, das tut der dramatischen Geschichte um die Frauenluckn keinen Abbruch!
Im Dreißigjährigen Krieg wurden die Bewohner des damaligen Waldviertels von schwedischen Soldaten überfallen. Glücklicherweise aber konnten die meisten Frauen der Dörfer noch rechtzeitig flüchten, sie retteten sich in die verborgene Höhle. Nach kurzer Zeit bemerkten die Soldaten das völlige Fehlen der Frauen und machten sich auf die Suche. Ein Soldat entdeckte schließlich den Eingang der Höhle im steilen, verwachsenen Wald und wollte darin weitersuchen. Aber vor dem Höhleneingang sah er ein großes Spinnennetz. Die Frauen im Inneren der Höhle zitterten vor Angst, gaben aber keinen Mucks von sich. Und da das Netz über dem Eingang im Sonnenlicht funkelte und glänzte und dabei völlig unversehrt aussah, nahm der Soldat an, dass in jüngster Zeit niemand die Höhle betreten haben konnte. Er ging weiter. Kurz darauf zogen die Schweden ab, und die Frauen konnten unversehrt in ihre Dörfer zurückkehren.
Abenteuer gibt es im Waldviertel viele zu erleben! Da wäre die wilde Landschaft des Höllgrabens bei Litschau, die genauso sagenumwoben ist wie die Frauenluckn. Und bei den Felsformationen bei Lembach können Sie sogar zwischen den Felsen der Steinernen Stube hindurch steigen.