Suchen, Färben, Pecken

Das Osterei hat Tradition!

In der Küche schmort der Osterschinken, draußen im Garten suchen die Kinder nach den bunten Eiern, die der Osterhase versteckt hat. Doch was hat es mit der Tradition des „Ostereis" eigentlich auf sich, feiern die Christen an ihrem höchsten Feiertag doch die Auferstehung Jesu?

Woher stammt die Tradition der Ostereier-Suche eigentlich?

Heute gehen wir vom Ineinanderfließen einiger Gegebenheiten aus: Zum einen wurden im mittelalterlichen Frühjahr die bäuerlichen Steuern an den Landesherren entrichtet, was überwiegend in Form von Eiern geschah. Zum anderen wurde damals in der Fastenzeit auch auf Eier verzichtet, was den Verzehr selbiger zu Ostern – dem Ende der Fastenzeit – umso genüsslicher machte. So gehörten sie am Ostersonntag als wichtiger Bestandteil des großen Festmahls auf den Tisch.

Ein weiterer Punkt in der möglichen Entstehung der Ostereier-Suche ist, dass zum Frühlingsfest die Paten den Kindern bemalte Eier schenkten. Bevor sich der Osterhase fest etablierte, erzählte man den Kindern, die Eier seien von Hase, Fuchs oder anderen Tieren gebracht worden – der Osterhase setzte sich bekanntlich schnell durch. Auch Erwachsene beschenkten sich mit bemalten Eiern, beispielsweise Liebespaare, für die das Ei symbolisch für Fruchtbarkeit stand.

Anleitung zum Eierfärben mit natürlichen Farben

Es gibt sie in allen erdenklichen Farben: die bunten Ostereier, die unseren Frühling noch farbenfroher machen. In den letzten Jahren geht der Trend allerdings wieder zurück zum natürlichen Färben. Wer sich bis dato noch nicht damit auseinander gesetzt hat, wird ob der Vielfalt an Naturfarbstoffen überrascht sein. Rotkrautblätter oder Holundersaft etwa ergeben blaue bis lila Töne. Schönes Rot machen Rooibostee oder Rote Rüben. Spinat, Brennnessel oder Petersilie färben grün. Kümmel, Kamille, Schwarztee, Kaffee, gelbe Zwiebelschalen oder Kurkuma liefern gelbe bis braune Eier.

So funktioniert das natürliche Färben:
250 g des gewählten natürlichen Farbgebers klein hacken oder würfelig schneiden. In 500ml Wasser aufkochen. Gemüse, Tee oder Kaffee brauchen etwa 45 Minuten. Beeren, Blätter oder Schalen müssen eine Stunde kochen, dann eine weitere Stunde ziehen lassen. Je länger die Färbemittel gekocht werden, desto intensiver wird die Farbe. Ist der gewünschte Farbton erreicht, die Eier im Farbsud hartkochen.

Tipps:
Reibt man die Eier vor dem Kochen mit etwas Essig ein, nehmen sie die Farbe besser an. Am besten kommen die Farben auf weißen Eiern zur Geltung.

Das traditionelle Osterspiel: Eierpecken

Liegen die hübsch gefärbten, bunten Eier dann im Osternest, ist es auch schon Zeit für ein ganz spezielles Oster-Ritual: das Eierpecken. Dabei werden zwei Ostereier mit der Spitze aneinander geschlagen. Es gewinnt derjenige, dessen Ei dabei ganz bleibt. Wer diesen traditionellen Tisch-Wettkampf für sich entscheiden möchte, sucht sich am besten ein möglichst spitzes Ei aus. Experimentalphysiker Werner Gruber erklärt, dass das klassische „Spitz auf Spitz“-Schlagen oft eine reine Glückssache ist. Das Gewinner-Geheimnis hingegen ist es, das gegnerische Ei in einem möglichst schrägen Winkel zu treffen. Am besten pecken Sie so zielgenau wie geht mit der Spitze Ihres Eis auf die Seite des gegnerischen Eis, denn dann verteilen sich die Kräfte nicht mehr symmetrisch. Also wenn es gelingt, das Ei Ihres Kontrahenten auf der Seite zu treffen, haben Sie den Sieg so gut wie in der Tasche.

Eierschalen als Dünger im Garten

Doch wohin mit den ganzen Eierschalen, die von einem harten Duell übrig geblieben sind? Wir hätten ein paar Vorschläge, über die sich vor allem Zimmerpflanzen freuen würden:

  • Dünger fürs Gießwasser: Die zerstoßenen Eierschalen in die Gießkanne streuen und ein paar Tage stehen lassen. Der gelöste Kalk ist eine wahre Wohltat für Zimmerpflanzen.
  • Kompost-Booster: Die Schalen möglichst klein zerdrücken und auf den Kompost werfen. Im Laufe von etwa zwei Jahren werden die Schalen zersetzt und liefern so den Kalk den die Pflanzen später benötigen.
  • Schnittlauch-Dünger: Schnittlauch liebt kalkhaltige Böden. Deshalb gleich beim Ansetzen eine Handvoll Eierschalen ins Pflanzloch einarbeiten – und den „Dank“ dafür später selbst ernten.

Tipp:
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